Schulleben | Projekt Handyverzicht


Tagebuch

über das Sozialkundeprojekt

"Eine Woche ohne Handy"

12.11.18 - 19.11.18

Klasse 9d


"Eine Woche ohne Handy"

Montag, 12.11.18

Der erste Tag war für mich persönlich schon sehr schwer, weil ich immer das Bedürfnis hatte auf die Uhr zu schauen oder zu schauen, ob mir jemand geschrieben hatte. Es war auch sehr schwer andere am Handy zu sehen und zu wissen: 'Okay, toll und jetzt wäre ich auch an meinem Handy!' Deshalb war meine Laune dementsprechend im Keller.


Dienstag, 13.11.18

Am Dienstag begann es schon - eine Art "Vermissen"- , dass man sein Handy nicht bei sich hat. Für mich war es dann noch etwas schwerer, weil mein Freund und ich unser "Einmonatiges" hatten und wir dann so gar nichts schreiben konnten. Am Abend hat er mich dann angerufen. Trotz allem war das Verlangen nach dem Handy sehr stark.


Mittwoch, 14.11.18

Am Mittwoch war es dann schon so, dass man sein Handy vermisste, aber sich mit anderen Sachen beschäftigte z.B. mit dem Hund raus gehen, lernen, mit der Familie mehrzusammen sein, … . Durch diesen Handyentzug habe ich gemerkt, dass man leichter frustriert und aggressiv wird. Man weiß nicht wirklich, was man mit der neuen freien Zeit machen soll. Ich habe gemerkt, wie mein Handy mehrere Stunden unseres Lebens beansprucht. Eine Zeit, in der wir bessere Sachen hätten tun können als am Handy zu sitzen. Wir denken, wir haben das Handy in der Hand - dabei hat das Handy eigentlich uns in der Hand!


Donnerstag, 15.11.18

Am Donnerstag war es so, dass man wusste, dass man kein Handy haben würde - wie sollte man das kommende Wochenende überstehen? Meine Überlegung war: 'Ich setze mich in mein Bett mit Essen und warte bis es Montag ist.' Was mir dabei stark aufgefallen ist, dass ich mit meinem Handy meistens nur im Zimmer sitze und mich nur blicken lasse, wenn es etwas zu Essen gibt. Aber jetzt, ohne Handy, bin ich viel öfter mit meiner Familie zusammen. Durch dieses "Langweilen" bin ich sehr viel früher schlafen gegangen als sonst, wenn ich mein Handy habe.


Freitag, 16.11.18

Am Freitag hatte ich normalerweise Feuerwehr - aber die ist diese Woche natürlich ausgefallen. Stattdessen habe ich nach der Schule was gegessen und mich dann mit meiner Schwester aufs Bett gesetzt - wir haben miteinander geredet, was wir sonst nicht oft machen. Wir sind dann etwas raus gegangen. Als ich wieder in meinem Bett war, wurde mir wieder langweilig. Ich habe dann das Radio angemacht und Musik gehört bis ich eingeschlafen bin.


Samstag, 17.11.18

Am Samstag war es wieder ein sehr langweiliger Tag. Ich saß in meinem Zimmer und wusste nicht, was ich mit meiner Zeit anfangen sollte. Ich bin dann wieder mit dem Hund raus gegangen. Abends bin ich dann wieder früh schlafen gegangen.


Sonntag, 18.11.18

Der Sonntag war ein 'Draußen-Tag'. Ich habe im Garten mitgeholfen und habe mit dem Hund gespielt. Viel Zeit zum Langweilen hatte ich nicht, war aber froh am kommenden Tag mein Handy wieder zu bekommen. 



"197 Stunden ohne Handy"

Am Montag, den 12.11.2018 um 08:17 Uhr hat uns unser Lehrer unsere Handys abgenommen - für ein freiwilliges Projekt. Sieben von 19 Schülern haben mitgemacht und für eine Woche auf ihr Handy verzichtet. Darüber haben wir ein Tagebuch geführt. Meine Eindrücke habe ich hier zusammengefasst.

 

In dieser Woche ist mir aufgefallen, dass wir die Handys nicht nur für WhatsApp, Facebook und Co nutzen. Meine Eltern machten sich öfter Sorgen, weil sie mich nicht erreichen konnten bevor ich zu Hause war oder als ich mit Freuden draußen war. Ich fand es allerdings ziemlich entspannend keine verpassten Anrufe von Mama haben zu können. Ich hatte allerdings auch immer das Gefühl etwas verloren oder vergessen zu haben. Ständig hatte ich das Verlangen nach meinem Handy zu greifen.

Die größte Schwierigkeit lag darin mit Freunden Kontakt zu halten bzw. mit ihnen zu kommunizieren. Doch dies habe ich mit dem Festnetz gelöst, oder bin hingelaufen. Es war spannend zu schauen, wie es sich anfühlt, eine Woche kein Handy zu benutzen, und es hat ein bisschen Spaß gemacht. Ich habe sogar neue Leute kennen gelernt. Ohne Handy in der Hand habe ich wohl nicht so ausgesehen, als wäre ich beschäftigt - so haben mich Leute angesprochen.

Trotzdem würde ich nicht noch einmal auf mein Handy verzichten wollen, denn irgendwann wurde es einfach langweilig. Ich hatte zwar angefangen zu lesen, einen Roman - das habe ich seit Jahren nicht mehr gemacht.

Es war interessant zu schauen, welche Alternativen zum Handy einem einfallen. 


"Eine Woche ohne Handy"

Pro

- keine Ablenkung

- Hausaufgaben schneller erledigt

- in der Schule mehr miteinander geredet

- mehr Produktives gemacht

- mehr Zeit

Contra

- Langeweile im Bus

- keine Musik

- keine Lernunterstützung

- Matheaufgaben ohne Internet lösen